Die Pforte in der Lippestraße 5
ist täglich (außer So) geöffnet
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Von Montag -Freitag empfängt Sie
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Klosterpforte für 4 Tage
geschlossen
Von Montag, 31. März bis Donnerstag, 03. April
Ist unsere Pforte geschlossen.
An diesen Tagen gibt es keine Essensausgabe/Frühstück.
„Fasten ist für mich Genießen“
Franziskanerpater Heribert Arens über seine Art des Verzichts
(aus einem Interview des Obermain-Tagblatts 2011)
Unsere Redakteurin Gabriele Ingenthron sprach mit P. Heribert Arens
Pater Heribert, was haben Sie sich für die Fastenzeit vorgenommen? Verzichten Sie nicht auf irgendetwas Bestimmtes?
Arens:
Auch nicht mehr als sonst. Ich trinke seit 30 Jahren keinen Alkohol. Ansonsten finde ich das Programm „40 Tage ohne“ ganz interessant. Da heißt es zum Beispiel: eine Zeit lang ohne Fernsehen, dafür soll man Tagebuchschreiben. Oder ein Tag ohne Hektik, dafür sich Zeit für Ruhe lassen. Einen Tag lang ohne Kritik, dafür loben. Oder statt Berieselung, eine Zeit der Stille aushalten.
Das klingt ja ganz entspannt und nicht nach strengem Verzicht.Sollte man beim Fasten nicht ein Opfer bringen, sollte es einem nicht schwerfallen?
Arens:
So paradox das klingen mag: Fasten ist für mich genießen. Was ich das ganze Jahr über in mich hineinstopfe, das kann ich kaum noch genießen. Es geht darum, die Dinge, die ich im Alltag habe, wo man sich so furchtbar schnell dran gewöhnt, nicht so selbstverständlich zu nehmen.
Jetzt wäre ein Beispiel nicht schlecht...
Arens:
Das tägliche Brot ist nicht selbstverständlich. Es ist gut, wenn ich mich satt essen kann. Aber wer immer nur satt ist, der hat es bald satt. Wer den Hunger nicht kennt, weiß das Brot nicht zu schätzen. Dass ich den Wasserhahn aufdrehe und Wasser habe, ist nicht selbstverständlich. Werweiß ein Glas Wasser noch zu schätzen? Da sehe ich einen Ansatzpunkt fürs Fasten. Ich verzichte bewusst für einige Tage auf Dinge, die normalerweise dazugehören.
Wo kommt da das Genießen ins Spiel?
Arens:
Ich lasse mir dieses „Weniger“ auf der Zunge zergehen. Genießer essen mit dem kleinen Löffel, heißt es. Das Weniger ist da nicht ein Zeichen der Verachtung, sondern der Wertschätzung. Das Weniger soll nicht der Abtötung dienen, sondern dem Genießen.
Um nicht maßlos zu werden, müssen wir verzichten lernen.
Welche Belohnung erhalten wir dafür?
Arens:
Wenn ich faste und verzichte, übe ich mich in eine Lebenshaltung ein, die sagt: Du brauchst nicht alles, was du hast. Die Welt geht nicht unter, wenn du verzichtest. Du lebst weiter. Und Fasten gibt einem die Chance zu fragen: Was trägt mich denn wirklich in meinem Leben? Was brauche ich, um leben zu können?