Gemeinschaft der Franziskaner


in Dorsten

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Das Franziskanerkloster Dorsten

ist ein Ort, an dem Franziskaner aus ganz Deutschland nach einem Leben in unterschiedlichen Klöstern und Aufgaben den Ruhestand verbringen – und dabei noch so manche Tätigkeit wahrnehmen.
Diese Seiten erzählen von uns, unserem Leben und Tun und geben Anregungen für das Leben und den Glauben – aus der Sicht der vorgerückten Jahre.

Franziskus von Assisi (1182 - 1226),

der Gründer unserer Gemeinschaft, ist nach heutigen Maßstäben nicht alt geworden.

Seine Spiritualität gibt gleichwohl so manche Anregung zu gelingendem Altsein. So empfiehlt er Lebenshaltungen, die auch dem alten Menschen gut tun:  

         "Liebe und Weisheit,

         Geduld und Demut,

         Armut und Fröhlichkeit,

         Ruhe und Betrachtung,

         Furcht des Herrn,

         Erbarmen und Besonnenheit."

   (Schriften des hl. Franz von Assisi)

 Ausführliches über den heiligen Franziskus, seine Spiritualität und unseren Orden finden Sie auf der Homepage der Deutschen Franziskanerprovinz: franziskaner.net


Aktuelles


Willkommen an der Klosterpforte

Die Pforte in der Lippestraße 5

ist täglich (außer So) geöffnet

von 08.30 Uhr bis 11.45 Uhr.


Von Montag -Freitag empfängt Sie

Frau Bernhardt, 

am Samstag Bruder Peter



Telefonisch erreichen Sie uns unter:

02362 9528 0



Klosterpforte für 4 Tage


geschlossen

 

Von Montag, 31. März bis Donnerstag, 03. April

Ist unsere Pforte geschlossen.

An diesen Tagen gibt es keine Essensausgabe/Frühstück.



„Fasten ist für mich Genießen“

Franziskanerpater Heribert Arens über seine Art des Verzichts
(aus einem Interview des Obermain-Tagblatts 2011)

 Unsere Redakteurin Gabriele Ingenthron sprach mit P. Heribert Arens


Pater Heribert, was ha­ben Sie sich für die Fastenzeit vorgenommen? Verzichten Sie nicht auf ir­gendetwas Bestimmtes?

Arens:  Auch nicht mehr als sonst. Ich trinke seit 30 Jahren keinen Alkohol. Ansonsten fin­de ich das Programm „40 Tage ohne“ ganz interessant. Da heißt es zum Beispiel: eine Zeit lang ohne Fernsehen, dafür soll man Tagebuchschreiben. Oder ein Tag ohne Hektik, dafür sich Zeit für Ruhe lassen. Einen Tag lang ohne Kritik, dafür loben. Oder statt Berieselung, eine Zeit der Stille aushalten.

Das klingt ja ganz entspannt und nicht nach strengem Ver­zicht.Sollte man beim Fasten nicht ein Opfer bringen, sollte es ei­nem nicht schwerfallen?

Arens:  So paradox das klin­gen mag: Fasten ist für mich ge­nießen. Was ich das ganze Jahr über in mich hineinstopfe, das kann ich kaum noch genießen. Es geht darum, die Dinge, die ich im Alltag habe, wo man sich so furchtbar schnell dran ge­wöhnt, nicht so selbstver­ständlich zu nehmen.

Jetzt wäre ein Beispiel nicht schlecht...

Arens:  Das tägliche Brot ist nicht selbstverständlich. Es ist gut, wenn ich mich satt essen kann. Aber wer immer nur satt ist, der hat es bald satt. Wer den Hunger nicht kennt, weiß das Brot nicht zu schätzen. Dass ich den Wasserhahn aufdrehe und Wasser habe, ist nicht selbstverständlich. Werweiß ein Glas Wasser noch zu schätzen? Da sehe ich einen Ansatzpunkt fürs Fasten. Ich verzichte be­wusst für einige Tage auf Din­ge, die normalerweise dazuge­hören.

Wo kommt da das Genießen ins Spiel?

Arens:  Ich lasse mir dieses „Weniger“ auf der Zunge zerge­hen. Genießer essen mit dem kleinen Löffel, heißt es. Das Weniger ist da nicht ein Zei­chen der Verachtung, sondern der Wertschätzung. Das Weni­ger soll nicht der Abtötung die­nen, sondern dem Genießen.

Um nicht maßlos zu werden, müssen wir verzichten lernen.

Welche Belohnung erhalten wir dafür?

Arens:  Wenn ich faste und verzichte, übe ich mich in eine Lebenshaltung ein, die sagt: Du brauchst nicht alles, was du hast. Die Welt geht nicht unter, wenn du verzichtest. Du lebst weiter. Und Fasten gibt einem die Chance zu fragen: Was trägt mich denn wirklich in meinem Leben? Was brauche ich, um le­ben zu können?


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Aus der franziskanischen Welt

Massimo Fusarelli 

ist seit 2021 Generalminister des weltweiten Franziskanerordens. 

Am 30. März 1963 in Rom geboren ist seit Juli 1982 Mitglied des Franziskanerordens und seit 1989 Priester. 

Er promovierte am Augustinianum in Rom in patristischer Theologie und dozierte in diesem Fach am Antonianum, der römischen Universität des Franziskanerordens. 

Für den Gesamtorden war er Generalsekretär für Ausbildung und Studium und seit 2020 Provinzialminister der Provinz St. Bonaventura in Latium und den Abruzzen. Zuletzt war er bis zu seiner Wahl zum Generalminister Pfarrer im römischen Stadtviertel Trastevere. 


DAs nebenstehende Foto zeigt die Brüder der Provinzleitung der deutschen Provinz, auf dem Bild von links; 

Br. Maximilian Wagner, Br. Martin Lütticke,, Provinzialminister Br. Markus Fuhrmann, Provinzialvikar Stefan Federbusch,Br. Thomas Abrell und Br. Thomas Ferencik.  

Sie bilden das Leitungsgremium der Deutschen Franziskanerprovinz. Die etwas mehr als 200 Brüder der Provinz leben in 27 Gemeinschaften von Hamburg bis Garmisch-Partenkirchen, von Mannheim bis Berlin.

Aus Kirche und Welt

„Zieh den Kreis nicht zu klein!“

Der Blick über den Zaun weitet den Horizont!





Papst zu Ukraine-Krieg: „Unmenschlich und ein Sakrileg“


Mit eindringlichen Worten hat Papst Franziskus an diesem Sonntag (20. Mrz 2022) erneut für ein Ende der Aggression in der Ukraine appelliert. Sichtlich mitgenommen berichtete er beim Mittagsgebet auch von seinem Besuch am Krankenbett von ukrainischen Kindern, die in der vatikanischen Kinderklinik Bambino Gesu Aufnahme gefunden haben:

„Liebe Brüder und Schwestern, leider hört die gewaltsame Aggression gegen die Ukraine nicht auf, ein sinnloses Massaker, bei dem sich die Gräueltaten und Gewalttätigkeiten jeden Tag wiederholen. Hierfür gibt es keine Rechtfertigung“: Mit deutlichen Worten hat Papst Franziskus erneut den Krieg in der Ukraine angesprochen. Bei seinem Mittagsgebet am Sonntag appellierte er zum wiederholten Mal an „alle Akteure der internationalen Gemeinschaft, sich wirklich für die Beendigung dieses verabscheuungswürdigen Krieges einzusetzen“.

Auch in dieser Woche seien Raketen und Bomben auf Zivilisten, alte Menschen, Kinder und schwangere Mütter gefallen, beklagte das Kirchenoberhaupt. Er selbst habe die verwundeten Kinder besucht, die hier in Rom im Krankenhaus Bambino Gesu aufgenommen wurden, so Franziskus: „Einem fehlt ein Arm, eines hat eine Kopfverletzung, unschuldige Kinder!“ Der Papst war am Samstagnachmittag unangekündigt an den Sitz des vatikanischen Kinderkrankenhauses in Palidoro bei Rom gefahren, um den kleinen ukrainischen Patienten, die dort Zuflucht gefunden haben, Mut zuzusprechen.












Doch er denke auch „an die Millionen von ukrainischen Flüchtlingen, die fliehen und alles zurücklassen müssen“: „Und ich empfinde großen Schmerz, wenn ich an jene denke, die nicht einmal die Chance haben zu fliehen. So viele Großeltern, kranke und arme Menschen, die von ihren Familien getrennt wurden, so viele Kinder und gebrechliche Menschen, die unter den Bomben sterben mussten, ohne dass sie Hilfe erhielten und in Sicherheit waren. All dies ist unmenschlich, ja ein Sakrileg, weil es gegen die Heiligkeit des menschlichen Lebens verstößt. Vor allem gegen das schutzlose menschliche Leben, das geachtet und geschützt, aber nicht beseitigt werden muss. Das kommt vor jeder Strategie. Vergessen wir nicht, dass dies eine unmenschliche und frevelhafte Grausamkeit ist. Beten wir in der Stille für diejenigen, die leiden“, so der Papst, bevor er selbst im Stillen betete.

Die ungebrochene Nähe der Seelsorger für die Menschen, die unter dem Bombenhagel litten, tröste ihn jedoch, betonte das Kirchenoberhaupt anschließend. Er selbst habe in den vergangenen Tagen mit einigen von ihnen telefonisch gesprochen: „Sie stehen dem Volk Gottes nahe. Danke, liebe Brüder und Schwestern, für dieses Zeugnis und für die Unterstützung, die Sie so vielen verzweifelten Menschen anbieten.“

„Denken wir an diese Frauen und Kinder, die, ohne Arbeit, von ihren Männern getrennt, von den Aasgeiern der Gesellschaft aufgespürt werden“

Denn in einem ersten Moment täten bekanntermaßen „alle alles“, um den Menschen zu helfen, doch „dann kühlt die Gewohnheit unsere Herzen ein wenig ab und wir vergessen sie“, mahnte er, bevor auch er eine Warnung vor den Gefahren abgab, die den Geflüchteten in vermeintlich sicheren Aufnahmeländern drohten: „Denken wir an diese Frauen und Kinder, die, ohne Arbeit, von ihren Männern getrennt, von den Aasgeiern der Gesellschaft aufgespürt werden. Lasst sie uns bitte schützen.“

Immer wieder weisen Vatikanverantwortliche darauf hin, dass insbesondere die ukrainischen Frauen und Kinder, die über die Grenzen nach Europa kommen, Opfer von Menschenhändlern werden könnten. Auch die EU-Innenkommissarin wie nationale Polizeibehörden haben in der letzten Zeit vor einer Zunahme von Menschenhandel und Ausbeutung im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine gewarnt.

Abschließend lud Franziskus erneut dazu ein, den Akt der Weihe Russlands und der Ukraine an das Unbefleckte Herz Mariens am Freitagnachmittag mit Gebet zu begleiten. Ab 17 Uhr wird der Papst der Bußliturgie vorstehen, an deren Ende, gegen 18.30 Uhr römischer Zeit, der Weiheakt vorgenommen wird. Alle Bischöfe weltweit sollten zur gleichen Zeit ebenfalls das Gebet sprechen, so die Einladung aus dem Vatikan.

(vatican news - cs)



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