Der hl. Josef – Gedanken von P. Heinz-Günter Hilgefort zum 19. März 2023
„Der hl. Josef war ganz wach in der Nacht. Er machte kein Bohei. Er blieb im Hintergrund. Er war nur. Einfach so.“ meint Pater Albert Altenähr.Er ist nur da, meine ich. Die Fastenzeit drängt alles andere beiseite. Und das fast jedes Jahr. Und im Mai sind wir eben im Mai, draußen im Frühling und wer denkt da an Josef? Und doch: Auch wenn der hl. Josef in der christlichen Tradition eher der Untergebutterte, der Verdeckte, der im Schatten von Mutter und Kind Stehende ist, tut er immer das, was getan werden muss und rettet so beide. Er ist in der frommen Verehrung die treue Seele, das schweigende Vorbild, der Handwerker und Ausbilder des späteren Erlösers.
Gedanken zum 19. März: Was Papst Franziskus über den hl. Josef denkt
Josef ist ein ganz normaler Mensch. Seine Heiligkeit besteht darin, dass er durch die guten und schlechten Umstände, die er durchleben und bewältigen musste, zu einem Heiligen geworden ist. In ihm finden wir den Mann für schwierige Zeiten, den Mann, der es versteht, Verantwortung zu übernehmen.
· Nur ein Mensch, der wie der hl. Josef betet, kann auch in der Lage sein, die Stimme Gottes inmitten der vielen Stimmen, die uns umgeben, zu unterscheiden.
· Wir leben in einer schwierigen Zeit, die von der Coronavirus-Pandemie geprägt ist. Viele Menschen leiden, viele Familien sind in Schwierigkeiten, viele Menschen werden von der Angst vor dem Tod, vor einer ungewissen Zukunft bedrängt. Gerade in einer so schwierigen Zeit brauchen wir jemanden, der uns ermutigt, hilft und inspiriert. Joseph ist ein heller Zeuge in dunklen Zeiten.
· Die väterliche Beziehung zwischen Josef und Jesus hat sein Leben so beeinflusst, dass die spätere Verkündigung Jesu voller Bilder und Anspielungen ist, die aus der Vorstellung seines Vaters stammen.
· Die Söhne von heute werden die Väter von morgen. Darum sollten sie sich fragen, welche Väter sie gehabt haben und welche Väter sie werden wollen. Sie sollten die väterliche Rolle nicht dem Zufall überlassen, sondern bewusst entscheiden, wie sie jemanden lieben, wie sie Verantwortung für jemanden übernehmen.
· Wenn wir an die Kirche denken, denken wir meistens an sie als Mutter. Aber wir sollten den Mut haben zu sagen, dass die Kirche auch väterlich sein sollte. Ich meine damit die ganz und gar väterliche Fähigkeit, Kinder in die Lage zu versetzen, Verantwortung zu übernehmen und ihre Freiheit auszuüben.
· Ein echter Vater sagt dir nicht, dass immer alles gut gehen wird, sondern dass du selbst dann, wenn du in eine Situation gerätst, in der es nicht gut läuft, in der Lage sein wirst, diese Momente mit Würde zu ertragen und zu leben. Einen reifen Menschen erkennt man nicht an seinen Siegen, sondern an der Art und Weise, wie er an der Erfahrung des Scheiterns und der Schwäche wächst. ·
Die Kirche ist kein abstraktes Gebilde, sie trägt das Gesicht von konkreten Personen, denen wir einen genauen Namen geben können. Wir haben unseren Glauben immer durch eine Beziehung zu jemandem erhalten. Der christliche Glaube ist nicht etwas, das man aus Büchern oder mit einfachen Argumenten lernen kann, sondern er ist ein Weg, der über Beziehungen führt.
vgl. Vatican news, 13. 01. 2022